Plus und Minus im 10er-Raum

Einmaleins

Rechnen lernen Schritt für Schritt

Rechnen automatisieren

Das Automatisieren von Grundfertigkeiten im Rechnen erfolgt schrittweise. Wenn einzelne Schritte zu schnell übersprungen oder übersehen werden, können Lücken entstehen, die oft mit Rechenschwierigkeiten verbunden sind.

1. Mengen- und Zahlenverständnis

Fürs Rechnen brauchen wir eine Vorstellung von Mengen und Zahlen, damit wir das Plus und Minus, das Mal und Geteilt überhaupt verstehen können. In einem ersten Schritt muss sich das Kind den Zehnerraum vorstellen können. Dafür eignen sich die Hände oder ein Steckbrett, das sie selber herstellen können.

Mengenverständnis: Lassen Sie Ihr Kind eine bestimmte Anzahl (z.B. 3, 6, 9, usw.) mit den Fingern zeigen (bis 5 nur eine Hand!) oder mit Legosteinen auf dem Steckbrett. Oder Sie zeigen eine Menge, die das Kind erkennen muss. Wenn Sie das öfter wiederholen, lernt das Kind die Form und die Anzahl auswendig.

Zahlenverständnis: In unserem Kopf haben wir eine Art "Zahlenstrahl", der uns hilft zu erkennen, dass 36 mehr ist als 24, ohne lange nachzudenken. Kann Ihr Kind sofort sehen, ob eine Zahl im Zehnerraum größer oder kleiner ist als eine andere im Zehnerraum? Falls nicht, können Sie folgende Übung machen: Schreiben Sie Zahlen von 1 bis 10 auf Kärtchen und legen Sie sie verdeckt auf den Tisch, wie im Bild unten gezeigt. Lassen Sie Ihr Kind dann bestimmte Zahlen suchen (aufdecken). Wo ist die 5? 3? 9? Danach lassen Sie Ihr Kind die Nachbarzahlen benennen. Was kommt nach der 6? Vor der 5? Nach der 8? Zum Schluss fragen Sie, welche Zahl größer bzw. kleiner ist: 6 oder 8? 9 oder 5?

Das Spiel "Elfer raus" ist eine gute Möglichkeit, das Verständnis für Zahlen im Bereich von 1 bis 20 zu üben. Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, im Bereich von 1 bis 100 sofort zu erkennen, welche Zahl größer oder kleiner ist als eine andere, können Sie folgendermaßen vorgehen: Verwenden Sie ein Meterband als "Zahlenstrahl". Sie können dies auf spielerische Weise tun. Kleben Sie mit Klebeband eine Linie von einem Meter. Dann nennen Sie abwechselnd mit Ihrem Kind Zahlen. Ein Spieler schätzt, wo sich diese Zahl auf dem Meterband befindet, und legt den Finger daneben. Danach wird gemessen. Die Abweichung wird aufgeschrieben. Wer liegt weniger daneben?

2. Addition und Subtraktion im 10-er Raum

Beim Plusrechnen (Addition) sowie beim Minusrechnen (Subtraktion) handelt es sich jeweils um 45 Rechnungen (Tabelle). Diese sollten wie aus der Pistole geschossen, also in Sekundenschnelle, gelöst werden können.

Beginnen Sie Schritt für Schritt. Überprüfen Sie zuerst die Rechnungen mit +1, dann mit +2, usw. Alle Aufgaben, bei denen Ihr Kind überlegen muss, schreiben Sie auf ein Kärtchen (siehe Lernvideo). Diese müssen geübt werden. Achten Sie, dass Ihr Kind nicht mit den Fingern hinauf- und hinunterzählt. Eine Stütze sind die Hände, die auf dem Tisch liegen. Zum Beispiel 6 plus 3. Ihr Kind legt mit beiden Händen die Zahl 6. Drei Finger kommen hinzu. Das Kind zeigt die Menge 9. 

Oder üben Sie die Rechnungen mit einer anderen Strategie (siehe Lernvideo).

Eine gute Merkhilfe für die Plusrechnungen, welche die Zahl 10 ergeben, sind die Verliebtheitszahlen (oder auch Freundschaftszahlen). Diese nennt man so, weil sie ein Zahlenpärchen (=10) bilden.

3. Addieren und Subtrahieren im 20-er Raum und 100-er Raum ohne Zehnerübergang

Sobald der Zehnerraum automatisiert ist, wird es Ihrem Kind (bald) leichtfallen, zunächst im 20-er Raum, dann im 100-er Raum (ohne Zehnerübergang!) schnell zu rechnen. Zur Stütze braucht es am Anfang vielleicht eine Veranschaulichung. 44+5=? «Wieviel gibt 4+5? Genau, 9. Wieviel gibt jetzt 44+5? Genau, 49».

4. Plus- und Minus mit Zehnerübergang

Das Einüben mit Zehnerübergang kann Kindern einfach und spielerisch erklärt werden. Dafür sollte es zuerst die Verliebtheitszahlen (oder auch Freundschaftszahlen) genau kennen, welche schon im Schritt 3 eingeübt worden sind. 

Üben Sie zuerst den Zehnerübergang im 20-er Raum, erst dann im 100-er Raum. 

Der Zehnerübergang am Beispiel der Addition 7 + 8 geht in Rechenschritten wie folgt:

Nach dem gleichen Prinzip verfahren Sie mit den Minusaufgaben. 

Achten Sie beim Zehnerübergang im 100-er Raum auf die richtige Reihenfolge, je nach Strategie, die Ihr Kind in der Schule lernt.

5. Das kleine Einmaleins

Schrittweise können Sie das kleine Einmaleins gemäss Lernvideo einüben. Sollte Ihr Kind mit dem Einmaleins schon vertraut sein, dieses aber noch zu wenig automatisiert haben, gehen Sie wie folgt vor:

Insgesamt handelt es sich um 100 Multiplikationen. Welche Aufgaben muss Ihr Kind noch lernen? Mithilfe der 1x1 Tabelle  überprüfen Sie alle Rechnungen und notieren die Aufgaben auf Kärtchen, die Ihr Kind nicht innerhalb einer Sekunde lösen kann. Sie und Ihr Kind werden bemerken, dass schon sehr viele Aufgaben automatisiert sind. Nur schon die Einer – und Zehnerreihen können die allermeisten Kinder, womit schon 36 Rechnungen entfallen. Fahren Sie fort und Ihr Kind wird erstaunt feststellen, dass der 1x1-Berg immer kleiner wird. Das ist sehr motivierend für Ihr Kind. Mit dem einfachen Würfelspiel (zwei 10-er Würfeln) üben Sie das kleine Einmaleins.

6. Das kleine Einsdurcheins

Das gut gelernte Einmaleins bietet eine perfekte Ausgangsbasis für das Einsdurcheins (100 Aufgaben). Auch hier können Sie zuerst "durchfischen" und nur die Aufgaben auf Kärtchen schreiben, die noch nicht automatisiert sind. Los geht's.