Romeo Pfammatter 

Ich war selber kein guter Schüler. Ich konnte mich schlecht konzentrieren und lenkte mich immer wieder ab. Der Schulstoff interessierte mich kaum. Ich hatte sowieso das Gefühl, dass ich die Dinge nicht verstehe. Viel zu spät hat man bei mir ein ADHS diagnostiziert. 

Ich war stark in den Grundfertigkeiten. Das hat mir geholfen, auswendig zu lernen.

Mein damaliger Klassenlehrer hat höhnisch gelacht, als ich ihm gesagt habe, dass ich Lehrer werden möchte. Aber mein Mathelehrer hat an mich geglaubt und mich ermutigt: "Ja, mach es, du wirst sicher ein guter Lehrer." Das hat mich trotz wenig Selbstvertrauen stark motiviert, mich für die Aufnahmeprüfung (früher Lehrerseminar) anzumelden. Man musste 80 Punkte von der maximalen Punktzahl 120 erreichen. Ich habe 79,75 Punkte bekommen und wurde dennoch aufgenommen. Das fühlte sich nicht einfach nach Zufall an.

Es ist mir heute noch ein Rätsel, wie ich tatsächlich bereits mit 19 Jahren Lehrer werden konnte. 

An der Universität beim Studium der Pädagogik/Pädagogischer Psychologie, Theologie und Sozialanthropologie hat mich dann das Lernen gepackt. Erst jetzt fand ich passende Lernstrategien. Ich entwickelte ein neues Lerngefühl und konnte meine Blockaden von früher beiseiteschieben.

Der Lehrerberuf fiel mir leicht, vielleicht auch deshalb, weil ich jedes Kind ins Herz schliessen konnte. Zudem fand ich es immer spannend, so einfach wie möglich Wissen zu vermitteln. 

Ich war als Primarlehrer tätig, dann als Oberstufenlehrer an der Privatschule Ressourcenorientierten Schule in Bern (reosch.ch).

An der REOSCH habe ich in vielen Einzelgesprächen mit Schüler:innen gemerkt, wie wichtig die eigene Einstellung und Überzeugung beim Lernen sind. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, einen Lehrgang zum Mentalcoach an der Universität Salzburg zu machen.

Auf diesem Weg wuchs bei mir das Bedürfnis, über meine Rolle als Klassen- und Fachlehrer hinaus tätig zu werden. In der Katholischen Kirche Bern-West (kathbern.ch) durfte ich ein einmaliges Projekt rund um Lerncoaching und Unterstützung von Schulkindern aufbauen. Lernavanti wurde 2014 ins Leben gerufen. 

Wichtige Inspirationen als Lerncoach erhielt ich von den Lernpsychologen Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund aus Zürich, bei denen ich Ausbildungsmodule in Lerncoaching besuchen konnte (weiterbildung-lerncoaching.ch)

Heute unterstütze und begleite ich Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder Lernblockaden. Da ich als Kind und Teenager selber entsprechende Schwierigkeiten hatte, kann ich mich gut in Schüler:innen einfühlen und dabei ihr schulisches Selbstvertrauen stärken. Ich fühle mich als Botschafter dieser Kinder und Jugendlichen. Kurz: Ich habe meine Berufung gefunden. 

Es ist mir wichtig, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben. Ich leite zweimal im Jahr einen dreiteiligen Kurs bei der ElternLehre. Außerdem halte ich Referate und Workshops für Elternräte und Lehrerfortbildungen.

In meiner Arbeit als Lerncoach liegt ein Hauptfokus darauf, grundlegende Fähigkeiten im Rechnen, Lesen und Schreiben zu automatisieren. Wenn ein Kind solide in den Grundfertigkeiten ist, kommt es in der Schule wesentlicher besser zurecht, da der gesamte Schulstoff darauf aufbaut. Zudem vermittle ich einfache und effektive Arbeits- und Lernstrategien. Diese Fähigkeiten ermöglichen es Schüler:innen, konzentriert zu lernen und motiviert zu bleiben. Mir ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche ausreichend Freizeit haben, das heisst wenn sie lernen, sollte es effizient sein. Diese Botschaft ist mir besonders wichtig.

Aus diesen Ideen entstanden die Lernavanti-Videos. Dank meiner praktischen Erfahrung und meines theoretischen Hintergrunds konnte ich in Zusammenarbeit mit Experten der Akademie für Lerncoaching und Elternlehre Bern kurze Filme konzipieren. Die darin gezeigten Lerntechniken können von Eltern und Kindern einfach und erfolgreich angewendet werden.

Renate Mergenthaler (Ehrenamtliche Mitarbeiterin)

Seit August 2019 werde ich von Renate Mergenthaler als ehrenamtliche Mitarbeiterin unterstützt. Sie ist Mutter von zwei Töchtern und Grossmutter von fünf Enkelkindern.

Beruflich war sie in der Naturwissenschaft und im Sozialbereich tätig. Viele nebenamtliche Tätigkeiten, Stiftungsrätin, Mitglied von Begleitkommissionen, freiwillige Mitarbeiterin ergänzten ihren Alltag.

Auch sie besuchte die Ausbildungsmodule/Tagesfortbildungen der Lernpsychologen Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund (Akademie für Lerncoaching). Ebenfalls besuchte sie ein Modul beim Schweizerischen Verband für Gedächtnistraining.